Projekt: Well done

Aktuelle Projekte / 10.08.2016

Projekt: Well done

 
Projekt: Well done

Pro Jahr werden pro Kopf in Deutschland rund 60 kg Fleisch verzehrt. Der hohe Fleischkonsum und die sogenannte Massentierhaltung haben verheerende Folgen für Klima, Umwelt, Tiere und manchmal für die Gesundheit der Menschen selbst, wie eine Studie der Weltgesundheitsorganisation 2015 belegte. Es ist deshalb Zeit, den Fleischkonsum in Deutschland zu reduzieren und die Wertschätzung für tierische Lebensmittel aufzuwerten. Die Discount-Fleischwurst für 79 Cent soll endlich der Vergangenheit angehören.

Mit diesem Ziel haben die Verbraucherzentrale NRW und die Studierenden der ecosign/Akademie für Gestaltung in Köln ein gemeinsames Projekt realisiert. Dabei sind Werbespots, Installationen, Plakate und weitere Kommunikationsmedien entstanden, um die Verbraucher, Gastronomen, Händler und Landwirte für einen bewussteren und nachhaltigen Umgang mit Fleisch zu sensibilisieren. Von den zwölf Arbeiten wurden die besten drei bei der öffentlichen Semesterabschlusspräsentation am 27. Juli 2016 im Ehrenfelder Cinenova-Kino prämiert. Überreicht wurden die mit insgesamt 1.000 Euro dotierten Preise durch Bernhard Burdick, Leiter der Gruppe Lebensmittel & Ernährung der Verbraucherzentrale NRW.

Die drei prämierten Designarbeiten im Rahmen des Projektes „Well Done: Fleisch und Nachhaltigkeit“ mit der Verbraucherzentrale NRW.

1.) Ina Sistig – „Natura Morta“ (Abbildung)
Ina Sistig bedient sich der Ästhetik und der Komposition barocker Stilleben, die lustvolles Genießen, Überfluss, Pracht, aber auch Vergänglichkeit beinhalten. Die Üppigkeit wird auf ihren großformatigen Fotografien gebrochen, indem anstelle der bekannten lustvoll drapierten Fleischstücke eingeschweißte Billigfleisch-Verpackungen aus dem Discounter platziert sind. Diese irritieren den Betrachter und stellen insbesondere der Zielgruppe der kultivierten Bildungsbürger die Frage, warum ausgerechnet beim Einkauf von
Fleisch die Prämisse „so billig wie möglich“ gelten muss. Die Arbeiten von Ina Sistig eignen sich gut für eine großformatige Ausstellung, die dem Betrachter genügend Zeit gibt, sich auf die Arbeiten einzulassen.

2.) Lilly Elbertzhagen – „Ganztiernutzung"
Lilly Elbertzhagen hat einen Videoclip gedreht, der sich damit beschäftigt, dass von Schlachttieren wie z.B. Hühnern meist nur noch die überzüchteten, vermeintlich besten Teile wie z.B. die Hühnerbrust, verwendet werden, während der größte Teils des Tiers (z.B. die Innereien) weggeworfen oder per Dumping-Export nach Afrika geht, wo die lokalen Tierzüchter dadurch die Existenzgrundlage genommen wird.

3.) Laura Vogel – „Konsumeter"
Laura Vogel hat eine Website für Kinder (und ihre Eltern bzw. Lehrer)
entworfen, die mit den bei Kindern sehr beliebten „Wimmelbildern“ arbeitet, um Kindern ein Bewusstsein für Fleischkonsum zu vermitteln. Die Kinder werden eingeladen, ihren Fleischverbrauch einige Tage lang zu protokollieren und auf der Website einzugeben. Auf dieser Basis wird der Fleischverbrauch auf das ganze Leben hochgerechnet und ein Wimmelbild mit entsprechend vielen Tieren gezeigt. Bei sehr hohem Fleischkonsum ist vor lauter Tieren nichts mehr zu erkennen, isst das Kind etwas weniger Fleisch, werden Bonusgegenstände und interessante Fundstücke auf dem Bildschirm auffindbar.

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